Von Sammelstellen, grossen Ölwerken und kleinen Ölmühlen

Von Sam­mel­stel­len, grossen Ölwerken und kleinen Ölmühlen

Der in der Schweiz geerntete Raps wird von rund hundert Sammelstellen dezentral angenommen, gereinigt und zur Weiterverarbeitung zu einem grossen Schweizer Ölwerk oder zu einer regionalen Ölmühle transportiert. 

Raps ist der wichtigste Speiseöllieferant der Schweiz. Deshalb gibt es zahlreiche Ölmühlen, die das goldene Produkt herstellen. Der Grossteil der Schweizer Ernte wird von den drei grossen Ölwerken verarbeitet: Der Oleificio Sabo in Horn (TG), der Florin AG in Muttenz (BL) sowie der Nutriswiss AG in Lyss (BE). Daneben gibt es eine Vielzahl von kleinen, regionalen Ölmühlen, welche sich oft und gerne auf Spezialtäten konzentrieren – wie zum Beispiel Öl aus gerösteten Rapssamen.

Mechanische Pressung ohne Lösungsmittel

Täglich werden mehrere Tonnen von Rapssamen verarbeitet. Die Anlieferung der Rapssaat von den Sammelstellen zu den Ölmühlen erfolgt per Bahn oder Lastwagen. Der konventionelle Raps wird bei jedem Arbeitsschritt strikte von HOLL-Raps getrennt, denn die zwei Ernten sehen identisch aus.

Dort werden die schwarzen Schalen der Rapssaat entfernt, übrig bleiben die gelben Kerne. Diese gelangen anschliessend durch eine Vorpresse sowie eine Nachpresse, wodurch das Öl mit Druck bis auf einen kleinen Rest entnommen wird. Rapskörner beinhalten 40 bis 45 Prozent Rapsöl. Das Öl wird rein mechanisch und ohne Lösungsmittel durch Pressung herausgelöst. Der verbleibende Rapsschrot oder -kuchen ist ein beliebtes und nahrhaftes Viehfutter.

Kaltpressung und Heisspressung (Raffination)

Kaltgepresstes Rapsöl wird ohne äussere Wärmezufuhr mechanisch gepresst. Speiseöl gilt als kaltgepresst, wenn es durch Pressung oder Zentrifugierung aus zuvor nicht erhitzten Rohstoffen gewonnen wurde, die Temperatur bei der Pressung 50 °C nicht überstiegen hat und es keiner Raffination unterworfen wurde. Anschliessend wird das kaltgepresste Öl filtriert, um die noch schwebenden Feinpartikel zu eliminieren.

Die Temperatur bei der Raffination ist aufgrund der Zuführung von Wärme höher als bei der Kaltpressung.